Steven Wilson ist ein zweifach Grammy-nominierter Produzent, Songschreiber und Performer und bestens bekannt als Gründer und Frontmann der britischen Rock Band Porcupine Tree. Produzent war er für z.B. Opeth, die norwegische Chanteuse Anjy Garbarek und die Progressive-Rock-Institution King Crimson. Auf “Immersion”, dem Nummer-Eins-Album von Pendulum, fungierte er bei einem der Songs als Co-writer und Sänger.
Das letzte Porcupine-Tree-Album ging sowohl im UK als auch den USA in die Top 30 der Album Charts. Ihre Tour 2010 gipfelte im Oktober in ausverkauften Shows in der Londoner Royal Albert Hall und der New Yorker Radio City Music Hall. In Deutschland konnten Porcupine Tree ebenfalls fünf Chartalben verzeichnen, das Album “The Incident” ging 2009 sogar auf #17.
“Grace For Drowning” ist die zweite Veröffentlichung unter Wilsons eigenem Namen. Er baut damit das Maß an Kreativität und Innovation, die er schon auf der 2009er Veröffentlichung “Insurgentes” bewies, noch weiter aus.
Dieses Doppel-Album (zweimal 40 bis 45 Minuten lang) beschreibt Wilson als sein bis dato “größtes Projekt”. Weiter sagt er, “‘Insurgentes’ war für mich ein wichtiger Schritt in eine neue Richtung. Diese Platte ist experimenteller und vielseitiger. Für mich waren die goldene Zeiten der Musik die späten 1960er und frühen 1970er, als das Album der wichtigste Ausdruck eines Künstlers war, als Musiker sich von den Drei-Minuten-Pop-Song-Formaten frei machten und anfingen, Jazz und klassische Musik einfließen zu lassen und kombiniert mit dem psychedelischen Spirit eine Soundreise zu kreieren. Ohne Retro sein zu wollen ist mein Album eine Art Hommage an diesen Spirit. Es gibt alles, von [Ennio] Morricone-mäßiger Filmmusik über Chöre, Klavierballaden bis hin zu einem 23-minütigem Progressive-Jazz-inspiriertem Stück. Tatsächlich habe ich diesmal mit ein paar Jazz-Musikern gearbeitet, die Idee dazu stammt von meiner Arbeit an den Remixen der King-Crimson-Alben”.
Das Theaterhaus war zur Hälfte bestuhlt und die andere Hälfte waren Stehplätze. Pünktlich um 20 Uhr kamen die Musiker nacheinander einzeln auf die Bühne und fingen an zu spielen. Als Letzter betrat Steven Wilson die Bühne und das Publikum feierte die Band schon jetzt ausgelassen.
Unsere Fotografin durfte leider nur die ersten 2 Songs vom Fotograben aus fotografieren und ausgerechnet bei den ersten 4 Songs hing ein transparenter Vorhang vor der Bühne. Von der Stimmung her war es einmalig, als man die Musiker hinter dem Vorhang und zwischen der Beamershow sah, welche mit Landschafts-, Tier-, oder düsteren Puppen sehr gut zu den einzelnen Titeln harmonierte.
Man sah und hörte 6 Vollblutmusiker, die wohl mit ihren Instrumenten geboren wurden. Steven Wilson – Gesang, Gitarre, Keyboard, Piano, Nick Beggs am Bass und Gesang, Theo Travis am Saxophon und Flöte, Marco Minnemann am Schlagzeug, Adam Holzman, Niko Tsonev an der Gitarre.
Wie von Steven gewohnt, waren die Songs sehr experimentell und ausgearbeitet.
Das Konzert wirkte sehr locker, wie in einem kleinen Club und Steven Wilson hatte während des gesamten Konzerts engen Kontakt zu all seinen Musikern, aber auch zum Publikum und war voll dabei. Es machte Spaß ihm zuzuschauen. Es war ein einziges Musikfeuerwerk.
Er spielte sehr harmonische Songs wie “Postcards” und “Harmony Korine” und den neuen Song “Luminol”
Nach dem letzten Song ging jeder nacheinander, so wie alles begann, einzeln von der Bühne. Aber das Publikum wollte mehr! Ein tosender Applaus vom Publikum holte Steven Wilson und seine Band für eine Zugabe zurück auf die Bühne.
Steven verschwand kurz und kam passend zu dem Song “Get All You Deserve” mit einer Gasmaske wieder auf die Bühne zurück. Besonderheit bei seiner Zugabe war ein interessanter Grundton aus dem Song, der aber aus dem hinteren Bereich des Saales kam.
Ein großes Dankeschön geht an die Band selbst und an die Rockagentur CMM! Es war ein toller Abend.