Alexander Paul Blake alias Sascha Blach, Mastermind von Eden weint im Grab, wandelt neuerdings auf Solopfaden und kehrt mit seinem Debüt “zurück ins goldene Zeitalter”. Musikalisch ist dabei Old School Black Metal mit Folk-Elementen und einer ganz speziellen Naturmystik angesagt. Also wird es doch eher pechschwarz als golden. Aber eigentlich ist damit ja auch etwas ganz anderes gemeint.
Denn auf “Die Rückkehr ins Goldene Zeitalter” lebt er seine “romantisierte Idealvorstellung” des Black Metals aus. Allein bei diesem Wortlaut dürfte ein Großteil aller True-Fanatiker des Genres schon schreiend das Weite suchen. Doch genau das wäre schade, denn die Scheibe befördert den Hörer auf eine kleine Reise in die musikalische Vergangenheit des Genres, insofern man von Bands wie den frühen Ulver, Agalloch, In The Woods…, Wolves In The Throne Room oder definitiv auch Emperor spricht. Dies natürlich mitsamt einer modernen, druckvollen Produktion, wobei der Verzerrer doch schon ordentlich arbeitet. So viel kann man schon mal beim Thema Sound festhalten. Von der inhaltlichen Seite hat das Ganze aber keineswegs etwas mit dem Satanismus der frühen Tage zu tun. Lyrisch atmet das Album nämlich den Geist der Romantik und ist außerdem von der Lyrik Georg Trakls sowie Henry David Thoreaus Aussteigerroman “Walden” beeinflusst. Wiederum Dinge, die in dieser Form in der Black Metal-Szene Anno 2012 leider eher wenig funktionieren dürften.
Einzelne Songs herauszustellen ist schwierig, denn das Album ist mit seiner atomsphärischen Dichte, seinem packenden Tiefgang und seiner schwarzmetallisch-düsteren Aura als Kunstwerk an sich zu verstehen. Wo andere nur knüppeln, schaltet Alexander Paul Blake das Hirn ein und setzt emotionale Glanzpunkte. Wo andere sich in fast lächerlich anmutendem, stumpfsinnigen “Evil-Gehabe” oder unreflektierten Paganismus verlieren, schafft er etwas, das mit seiner speziellen Einzigartigkeit dem Andenken an selige Emperor fast gerecht werden kann. Und das ist beileibe nicht die einfachste Übung. “Die Rückkehr ins Goldene Zeitalter” ist eine idealisierte Zeitreise zum Anfang der 90er Jahre. Hätte Black Metal damals so klingen müssen? Definitiv nein, warum auch? Dennoch bietet diese Rückbesinnung eine gewisse Hoffnung für die Zukunft, auf dass dem Genre wieder mehr künstlerisches Leben zuteil wird.