Wenn Metaller plötzlich auf Electro abfahren ist meist eher Vorsicht angebracht: Doch was der Skyla Talon (Killingbirds, Scum Of The Earth) mit seinem neuen Projekt Blackburner so abliefert ist dagegen wirklich beachtlich. Dubstep – ein Genre, das nicht jedem so geläufig sein dürfte, wird auf dem Debüt “Feel The Burn” dargeboten. Dazu gibt es weitere Einflüsse aus anderen Electro-Bereichen sowie ein paar Rock-Elemente auf die Ohren.
Dubstep zeichnet sich durch eine minimalistische Art elektronischer Musik mit Bass-Fokussierung aus. Da fällt die Vorstellung zuerst schon schwer, wie die Rock-Klassiker von AC/DC “Back In Black” und Led Zeppelin “Kashmir” in einem solchen Gewand klingen mögen. Blackburner zieht das durch und hört sich dabei richtig fett an. Klar, ganz ohne Gitarren kommt das Ganze nicht aus. AC/DC auf Dope? Egal, der Track ist extrem mutig, seltsam und cool zugleich. “Kashmir” ist dagegen sehr schwierig zu konsumieren, bleibt letztendlich aber trotzdem ein spannendes Projekt. Der Sound des Albums bleibt beständig abwechslungsreich: von House, Techno, Jungle, Drum’n’Bass, Lounge, Breakbeat und etwas Metal – es wird alles geboten. Halbwegs tanzbare Nummern wie “Easter Death Bunny”, “Freak You” oder “Pumped Up Kicks (genoXocide Mix)” wechseln sich zudem mit experimentellen Gradwanderungen wie “Dust Eater”, “Adagio Glitch” oder “World Of Dreams” ab. Man muss schon sehr scheuklappenfrei sein, um den Sound des US-Amerikaners mit vollem Herzen genießen zu können.
Blackburner fordern den Hörer definitiv heraus: Nichts klingt so wie es zu Anfang scheint. Gerade diese erfrischende Offenheit und der unbändige Mut zu Neuem machen diese CD so besonders. Und das überwiegt eindeutig, wenn auch an der einen oder anderen Stelle vielleicht noch etwas nachjustiert werden könnte und sollte.