Die Formation Carved Souls fiel mir zuletzt auf dem Labelsampler “Discover” auf. Zwar klangen hier Parallelen zu And One an, dennoch hinterließ dieser Beitrag einen erfreulichen Eindruck. Das Debütalbum erschien schon 2011, schaffte aber erst jetzt den Weg nach Deutschland und wurde zu diesem Zweck gleich noch mit 4 Bonustracks aufgemotzt. Carved Souls schaffen es, ihrer Interpretation des modernen Synthiepops einen düsteren Touch zu verleihen, was per se keine schlechte Ausgangsposition darstellt.
Trotz dieser Grundausrichtung dürfte auch das breit gestreute Publikum Gefallen an den Songs der Band finden. Carved Souls legen viel Wert auf Beats und Gesang und lassen Flächensounds meistens eine minderwertige Rolle zukommen. Das Ergebnis klingt dann ein wenig unterkühlt und erinnert an Covenant, wenn diese sich ruhigeren Songs zuwenden. Stimmlich gibt es sicher noch Potenzial, da könnte es ruhig noch variantenreicher zu Werke gehen, zumal man sowieso den Eindruck hat, dass der Band die Hörer wichtiger sind als tanzende Clubgänger und man den Gesang bewusst in den Vordergrund stellt. Ein paar Experimente mehr könnten auch nicht schaden, um den Gesamteindruck noch variantenreicher zu gestalten. Für die Clubs hält “Waveform” zwar auch ein paar Songs bereit, doch vieles spielt sich im Midtempobereich ab und eignet sich eher für das Sofa. “Waveform” ist ein durchweg gelungenes Debüt und dürfte die Synthiepopfans erfreuen.