Ein wenig scheu fragte Bandmitglied Max Meier vor ein paar Wochen nach, ob wir uns dem Thema Devil-M annehmen würden. Musikalisch wäre es Material abseits unserer Wege aber vielleicht könnten wir ja trotzdem? Nun lieber Max. Klar können wir! Und so weit ab vom Thema ist das Album gar nicht. Aus dem beschaulichen Ostfriesland stammend bringt uns Devil-M eine wilde Mischung aus Gothic Rock und Industrial/Dark Electro Beats. Für die Produktion konnte die Band Centhron-Frontmann Elmar Schmidt der gleich noch einen Remix besteuert und Devil-M im Vorprogramm auf die Bühne holte. Mit „Revenge Of The Antichrist“ liefert Devil-M 13 hochdosierte Industrial Attacken ab.
„Revenge of the Antichrist“ erzählt in 3 Akten das Aufwachsen, Leben und Sterben des depressiven Jungen „Astharat“. Die Inspiration dazu lieferte Lars von Triers „Antichrist“ sowie Pink Floyds „The Wall“. Der Opener „Rising“ macht sofort klar dass man hier keine kleinen Brötchen backen möchte. Wie eine gewaltige Gewitterfront den Himmel verdunkelt, kommt „Rising“ ohne Vorwarnung durch die Boxen geknallt. „Apokrypha“ haut ungefähr in dieselbe Kerbe, ist jedoch um einiges Tanzbarer. Erst Assoziationen mit den Anfangstagen von Project Pitchfork machen sich in meinem Kopf breit. Im Verlaufe des Album lassen Devil-M kein Deut nach und selbst wenn Max Meier mit seiner Einschätzung der eigenen Musik recht hat und das hier ein wenig mehr Gitarrenlastiger ist als die Alben die sonst so in meinem CD Player landen, reißt der Antichrist einen einfach mit. Mit „Rebirth“ wird dann der erste Akt abgeschlossen. Es folgen 4 Tracks die eher in die Metal Ecke abdriften und sich somit nun doch langsam meinem Musikgeschmack entziehen. Jedoch bleibt auch hier die Energie absolut erhalten.
„Love is not available“ eröffnet dann Akt 3, akustisch beginnt dieser mit einem Piano Intro eher ruhig. Ein verzerrter Drumloop bildet dann das Grundgerüst für diesen Song. Musikalisch lässt man den Metal wieder hinter sich. Das ändert sich dann auch nicht mehr bis das Album seinen Abschluss findet. Es regieren nun die Flächensounds und Industrial Beats. Pitchfork lassen auch hier und da grüßen. Insgesamt liefern Devil-M eine grandiose Vermengung von Einflüssen die bei NIN starten, sich über Marilyn Manson bis hin zu Project Pitchfork und Suicide Commando bewegen. Leichtverdaulich ist das beileibe nicht. Eine Gitarrenallergie sollte man auch nicht sein eigenen nennen. Ansonsten ist dies hier aber ein verdammt starkes Werk, welches allerdings entdeckt werden will. Nebenbei Hören ist nicht!
Ergänzt wird das Album durch 3 Remixe, die den Songs einen elektronischeren Anstrich verpassen.