Seit 20 Jahren sind Diorama nun schon aktiv und konnten sich in dieser Zeit eine große Fan Base erspielen. Der Vorgänger „Even The Devil Doesn`t Care“ aus dem Jahre 2013, stürmte die einschlägigen Szenecharts auf den vorderen Plätzen und dann wurde es ruhig um die Band. Ich habe keine Ahnung was Diorama wirklich getrieben hat, vermute jedoch dass die Band dauertrunken im Quell der Inspiration gelegen haben muss. Anders kann ich mir dieses Album nicht erklären.
Das 9te Album der Reutlinger Band stellt mich wirklich vor Probleme. „Die Songs sind in einer Zeit immer vertrackter werdender globaler Krisen bei gleichzeitigem Erstarken zunehmend fanatischer Nationalismen und anderer Wahnvorstellungen entstanden“, erklärt Sänger und Mastermind Torben Wend“ Ob das alleine aber die vertracktheit der Songs erklärt?
So abgereht sexy muss man erstmal klingen!
Schon der Opener ”ZSA” ist kein einfacher Song. Schwer, dunkel und mit viel Emotionen kommt ein Donnerwetter aus den Boxen. „Off“ beginnt dagegen wie ein heller Tag und man ist fast schon im „Diorama Kuschel Modus“ wenn nach 1:07 Minuten, eine donnernde Bass Line die Idylle zerstört. Ein weiterer Hammersong, der emotional zwischen Himmel und Hölle hin und her schwingt. Im Kopf läuft dabei ein Film ab. Schöne Landschaft im Sonnenaufgang und passend zum Einsatz des Basses, fällt auf dieses Idyll eine Atombombe! Ganz großer Song!
Daran schließt sich „Defcon“ an. Auch hier wechseln Diorama, zwischen zwei Gefühlswelten hin und her. „Beta“ trägt seinen Namen irgendwie zurecht. In sich extremt verschachtelte Sounds, lassen den Song tatsächlich nicht ganz fertig wirken. Doch dieser „Stampfer“ weis dennoch zu überzeugen.
Dann wird es dunkel! „Smolik“ ist tiefschwarz gefärbt. Ich glaube einen solch düstere Atmosphäre hat man von Diorama noch nie zu hören bekommen.
Doch das ist noch lange nicht alles. So ist „Amnesia Club“ schlichtweg in gar keine Schublade mehr zur pressen. Selbst 10 – 15 verschiedene Schubladen sind nicht genug und mit dem Song „Comfort Zone“ hält ein wenig Dub-Step Einzug in das Diorama Universum.
Diorama habe nicht nur ein neues Album veröffentlicht, sondern sich selbst von rechts auf links gedreht und dabei jede Menge neue Seiten gefunden und diese auch benutzt. Die ganz große Kunst dabei ist vermutlich das man sich nicht in zu vielen Experimenten verheddert, aber auch das ist der Reutlinger Band extrem gut gelungen. Ein Album wie aus einem Guss. Extrem vielschichtig und mit extrem langen MHD Datum! Selbst denjenigen die Diorama bislang nicht unbedingt zu ihrem „Freundeskreis“ zählten, kann ich dieses Werk nur wärmstens ans Herz legen. Hier wurde eine ganz neue Qualitätsstufe ins Leben gerufen. So abgereht sexy muss man erstmal klingen!
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