Fear Factory – die Industrial Metal-Institution der 90ger Jahre – hatten bereits 2010 mit “Mechanize” ihre Rückkehr fulminant vollzogen. Doch der erhoffte richtig große Durchbruch blieb damit aus. Erst jetzt mit “The Industrialist” knüpft man wieder an alte Tugenden an und erreicht fast die Stärke rühmlicher “Demanufacture”-Zeiten.
“The Industrialist” ist ein Konzeptalbum – es handelt von einer Maschine, die ein eigenes Bewusstsein entwickelt hat. Musikalisch gibt es grundsätzlich die gleiche Kost wie immer. Heißt: industrielles Stakkatoriffing, wuchtiges Schlagzeug und die variable Stimme von Sänger Burton C. Bell. Doch im Vergleich zum Vorgänger klingen die Songs deutlich druckvoller, in sich stimmiger und eingängiger als auf dem Vorgänger. Auffällig sind die vielen kleinen elektronischen Spielereien, die eine maschinelle, düstere Kälte erzeugen. So sind die Songs zusammen mit dem genialen Gitarrenspiel einfach nur bärenstark und es gibt auch wirklich kaum Ausfälle.
“Just killers, no fillers!” – ist man fast versucht zu sagen, denn in Sachen Industrial Metal ist Fear Factory mit diesem Album wieder eine Macht, mit der definitiv zu rechnen ist. Hammertracks wie “The Industrialist”, “Recharger”, “New Messiah”, “God Eater” oder “Difference Engine” untermauern diesen Anspruch eindrucksvoll. Einzig das neunminütige fade Instrumental “Human Augmentation” ganz am Ende hätte man sich getrost sparen können. Ganz anders dagegen das Instrumental “Religion is Flawed Because Man is Flawed” – ein wahres Meisterstück an düsterer, industrieller Atmosphäre.
Fear Factory sind zurück! Und diesmal wirklich. Lang hat der geneigte Fan auf so ein Hammeralbum der Band warten müssen. Bitte einfach immer nur weiter so!