Heima][Ærde sind nun schon seit 2004 in der Szene aktiv und schufen damals ja quasi ihr eigenes Genre: Mittelalter mit harten Elektrobeats wurden damals nur sehr selten bis gar nicht miteinander kombiniert.
Von Anbeginn wurde innerhalb der Alben eine Geschichte erzählt. Templer Ash spielt dabei eine feste Größe. Das ändert sich auch auf dem nun fünften Album nicht, welches passenderweise gleich mit einem Hörbuch als Bonus aufwartet. So wird die Geschichte noch weiter im Heima][Ærde-Kosmos verwurzelt. Was sich geändert hat ist das Label. Heima][Ærde sind nun bei Golden Core einem Sublabel von Zyx Records zu Hause.
Die typische Mischung aus EBM, kraftvollen E-Gitarren und mittelalterlichen Sounds ist geblieben, doch die Zusammensetzung ist nicht mehr ganz so treffsicher. Heima][Ærde sind so flexibel bei diesem Album wie bislang noch nie, allerdings ist der “Zauber” ein wenig verflogen. Vieles klingt ein wenig “lustlos” bzw. einfallslos. Da hilft wirklich nur noch die neue Abwechslung, um das Album wenigstens noch halbwegs über den Durchschnitt retten zu können. Ein Schelm, wer nun Böses denkt und der Meinung ist, dass man bei Heima][Ærde inzwischen mehr Wert auf die anderen Dinge statt auf die reine musikalische Darbietung legt.
Songs wie “Diese Nacht” stampfen einfach so vor sich dahin, das Überraschungsmoment fällt völlig aus. Ein Umstand, der auch leider für viele andere Titel dieses Albums gilt. Dass man es aber durchaus noch kann zeigt z.B. “Wacht Auf”. Ein harter Synthiebass als Basis, ein wenig mittelalterliche Melodien und schon stampft ein überzeugender Song aus den Boxen, der verdammt viele Ecken und Kanten hat und alles andere als gleichförmig ist. Doch davon gibt es nur wenig ansonsten zu hören.
Fakt ist, dass “Gottgleich” nach der EP “Leben geben Leben nehmen”, welche für mich den bisherigen Tiefpunkt im Schaffen von DJ Ash und Anhang darstellte, diesem doch recht nahe kommt. “Gottgleich” ist der Silberling also leider nicht…