Ich bin ja nun weiss Gott kein KMFDM Fan, aber nach dem Album Skold vs KMFDM war zumindest meine Neugierde wiedererweckt worden, nachdem KMFDM jahrelang an mir spurlos vorbeiliefen.
Die erste Gelegenheit dazu gibt es nun mit dem Remixalbum „Krieg“, welches 7 Songs aus dem letzten regulären Studioalbum „Krieg“ in Remixvarianten von 12 Künstlern bereithält. Das die beiden Albentitel zusammen als Wortspiel „Blitzkrieg“ ergeben, sei nur mal am Rande erwähnt. Das kann jeder für sich selbst interpretieren, wenn er mag.
Remixalben stehe ich eigentlich immer ein wenig skeptisch gegenüber, denn zumeist kommt dabei nichts Besonderes heraus. Das trifft auch auf „Krieg“ zu. Combichrist, Prong und auch Rave Ogilvie (Produzent von Skinny Puppy) halten da als gutes Beispiel her, wie das dann klingt. Routiniert, abgeklärt, aber keinesfalls spektakulär. Der verwendete Ideenreichtum bleibt begrenzt. Wobei ich mir da auch immer wieder die Frage stelle, wieso sollten sie das tun? Die besten Ideen wird man ja wohl nicht für einen Remix verbraten, sondern auf seinem eigenen Album präsentieren, aber das nur am Rande.
Doch wo Schatten ist, gibt es auch immer Licht. So gefallen z.B. „Davai“ im Remix von Assemblage 23 und vor allem die Remixe zu „People Of The Lie“ sehr gut. Mary Byker schafft aus dem Song eine Pianoballade und Apollo 440 stülpen dem Song ein Trip Hop mäßiges Gewand über. Bei beiden Versionen gewinnt man zumindest den Eindruck, dass sich die beteiligten bemüht haben. Kann aber auch einfach daran liegen, dass man Beides nicht so oft zu hören bekommt.
Ingesamt ist „Krieg“ ein überdurchschnittliches Remixalbum geworden. Ob ich mich nun für KMFDM erwärmen kann? Das kann mit diesem Werk nicht abschließend beantwortet werden. Vielleicht bekomme ich ja auch das nächste „normale“ Album auf meinen Schreibtisch. Dann werden wir weitersehen.
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