Seit mehr als zwei Jahrzehnten erkundet die kanadische Künstlerin Loreena McKennitt die vielfältigen Aspekte keltischer Musik. Scheinbar mühelos vereint sie instrumentale wie gesangliche Perfektion und Emotionen zu einem Klangkostüm, das den Hörer verzaubert. Die leidenschaftliche Globetrotterin präsentiert sich ihren Fans im Frühjahr 2012 auf ihrer “Celtic Footprints Tour” endlich wieder in Europa und war auch am 11.04.2012 in Stuttgart in der Liederhalle.
Loreena McKennitts Lieder zeichnen sich in den neueren Alben durch mystisch beeinflusste Texte aus, gepaart mit der Musik von traditionellen Instrumenten. Dominierend sind hierbei traditionelle irische bzw. keltische und orientalische Motive.
Die Liederhalle – Beethovensaal hat über 2.100 Sitzplätze, welche sich über Parkett und Empore verteilen, deren geschwungene Form den Saal elegant und übersichtlich gliedert. Ein sehr schönes Ambiente für solch einen Abend. Dieser Saal war heute ausverkauft.
Unsere Fotografin sollte an diesem Abend die Einzige sein. Leider durfte sie nur Fotos aus der Mitte des Saales machen und nicht vor der Bühne, was bei dem Licht auch die Qualität der Fotos ein wenig beeinflusste.
Ohne Support-Band begann die achtköpfige Band mit Loreena McKennitt ihr Konzert pünktlich um 20 Uhr. Roy Dodds an den Drums und Percussion, Ben Grossman an Hurdy Gurdy, Bodhran, Akkordeon und Percussion, Ian Harper am Dudelsack, türkischer Klarinette, Flöten und irischen Pfeifen, Brian Hughes an der E-Gitarre, Akustik-Gitarre, Kurzhalslaute (Oud) und einer irischer Langhalslaute (Celtic Bouzouki), Caroline Lavelle am Cello, Hugh McManus an der Akustik-Gitarre, einer irischer Langhalslaute (Celtic Bouzouki) und an der Mandoline, Dudley Phillips an der Akustik-Gitarre und am E-Bass. Es waren alle sehr gute Musiker, die ihre Instrumente alle beherrschten und es eine Freude war, ihnen zuzuhören.
Loreena kam beim 2. Song auf die Bühne und spielte ihre Harfe so zart wie ein Windhauch, einfach sehr gefühlvoll den Song “Bonny Portmore”. Beim nächsten Song war sie am Akkordeon und saß dann auch am Klavier. Es war eine sehr intime Atmosphäre mit sehr wenigen kleinen Lichtern und orientalischen Lampen über der Bühne.
Die Liederhalle war bestuhlt, so dass man das Konzert im Sitzen genießen konnte, was auch sehr passend bei dieser wunderschönen Stimmung war. Ab und zu gingen die Menschen sehr mit und man konnte sich bei so manchem Song kaum noch auf dem Stuhl halten.
Loreena erzählte dem Publikum ihre Geschichten zu jedem einzelnen Song, so dass man einen sehr schönen Einblick in ihre gesamte Schaffensphase und zahlreichen Reisen bekam.
Der 1. Teil wurde mit dem sehr rockigen Song “Bonny Swans” beendet, bei dem sich Brian Hughes und Hugh Marsh sogar ein Duell zwischen E-Gitarre und E-Geige lieferten, es war ein wahres Feuerwerk! Einfach genial, wie alle Musiker der Stimmung entsprechend auch die Instrumente mit einer Leichtigkeit wechselten.
Nach einer 25 minütigen Pause ging es mit Teil 2 und dem sehr ruhigen Titelsong des aktuellen Albums “The Wind That Shakes the Barley” mit Loreena am Klavier weiter. Nach acht Songs ging es mit einer Zugabe weiter, welches das Stuttgarter Publikum sehr stark forderte. Zum Abschluss der Zugaben kam Loreena nochmals alleine auf die Bühne, ausgerüstet mit einem kleinen Spickzettel und sang unplugged das deutsche Volkslied nach dem Gedicht von Heinrich Heine “Lied von der Loreley”. Mit tosendem Beifall verließ Loreena die Bühne und nach dem Beifall zu urteilen, hätte sie noch mehr Zugaben geben können. Der perfekte Abschluss für diesen Abend, welcher einer der besten Konzertabende war, den ich je besucht habe und bei dem es so viel Gänsehaut gab.
An dieser Stelle nochmal ein großes Dankeschön an das Management von Loreena McKennitt, die diesen Abend für uns mit Fotos möglich gemacht haben!