Satte 14 Jahre ist es schon her, dass zwei Schweizer auszogen die Electropop Welt zu erobern. Das Debutalbum „Distances“ hat heutzutage schon einen legendären Ruf. Nach zwei Singles und zwei weiteren EP`s, war die NamNamBulu Story aber abrupt beendet. Von 2006 bis 2014 herrschte um diese Band absolute Funkstille. Doch die Single „Sorry“ wiederbelebte die schon totgeglaubte Formation. Jetzt endlich können die Fans, das zweite Album in Händen halten und werden es vermutlich Lieben. Wie kaum eine andere Band, hat man die Fan Base bis heute schließlich auch ohne neue Veröffentlichungen, erhalten können.
10 Songs, 60 Minuten Electropop. Das sind die nackten Zahlen zu dem neuen Album. Und man könnte fast das Gefühl bekommen, das es die lange Pause dazwischen nicht gab. Sehr vertraut kommt einem das alles vor. Das mag natürlich auch an dem umtriebigen Schaffen von Soundtüftler Vasi Vallis liegen, der ja mit Frozen Plasma zumindest inoffiziell die Nachfolge-Band gegründet hatte.
Und diese beiden Bands, liegen klanglich wahrlich nicht weit auseinander. Wenn man so will, ist der größte Unterschied der Mann am Mikrophone.
Die Single „Sorry“ findet sich da z.B. in der Tracklist wieder und da der Song schon 2 Jahre alt ist, quasi schon ein Klassiker. Doch auch die 9 anderen Songs haben dazu das Zeug. Sieht man mal vom Stück „Damals“ ab, welches mich mit seiner, einem Kinderlied entfliehend zu scheinen Melodie ein wenig nervt. Doch sonst setzten NamNamBulu alle Trademarks, die zu dem heutigen Status der Band beigetragen haben. Dafür sorgt Vasi Vallis mit seiner, zumeist sehr einfachen aber treffsicheren Soundabteilung. Dort wird jeder Song mit sehr einprägsamen Melodien versehen. Mein persönlicher Favorit: “Return”.
Und natürlich trägt dazu auch Henrik Iversen`s sehr markante Stimme bei.
Hier wäre allerdings auch ein Kritikpunkt anzubringen (auch wenn ich mir damit vermutlich, keine Freunde mache). Die Gesangslinien sind sehr gleichmäßig. Nur selten wird mit der Stimme experimentiert und variiert. Das ist auf Albumlänge ein wenig einschläfernd, monoton. Was die zurückhaltende Bewertung wiederspiegelt.
Das dürfte glühende Anhänger des Debutalbums aber sicher nicht davor zurückhalten, ihr persönliches „Album des Jahres“ in den Händen zu halten.