Endlich kehrt Rotersand mit einem neuen Album zurück. Nach dem aus meiner Sicht eher misslungenen Versuch einer Neuauflage des Debut, hat es ja ein wenig gedauert bis Rascal und Krischan etwas Neues präsentieren konnten. Seit Anfang November steht aber das 6. Album der Band zur Verfügung und wartet mit 10 neuen Tracks darauf, von den Fans entdeckt zu werden.
Die Zeit hat das Duo jedoch gewinnbringend genutzt und den eigenen Sound nochmals ordentlich aufpoliert. Gleich der Opener „Not Alone“ zeigt das erweiterte Klanguniversum ganz gut. In den satten 07:08 Minuten baut sich der Song immer mehr auf, von bedächtig zu geradezu dramatisch.
„It’s About Us“ mit eher warmen Klängen, behandelt inhaltlich die Katastrophen der letzten Jahre. Der Titelsong klingt dagegen vertraut. Stampfend, bedrohliche Beats untermauern die Thematik des Tracks. „Torn Realities“ kennt man schon als Single. Für das Album wählte die Band die Extended Version aus. Macht halt länger Spass und der Song ist jetzt schon nicht mehr aus der Discopgraphy der Band wegzudenken
„Monopole“ färbt das Klangbild schwarz ein. Die düstere und bedrohliche Atmosphäre, die hier aufgebaut wird ist nicht von schlechten Eltern. Ganz anders dann das balladeske „Welcome Home“. „Hey You“ lässt dann Tranceklänge aufkommen, „You’re Nothing“ spielt ebenfalls mit Tranceklängen, hat hier jedoch ordentlich mehr Bumms. „Disagree“ ist ein Aufruf zur Revolte, zum Wiederstand und lässt dies auch musikalisch den Hörer spüren.
„Überload“ ist augenscheinlich eine eigene Wortschöpfung. Inhaltlich wird hier mit den Sozialen Netzwerken abgerechnet und die Frage aufgeworfen: Seht Ihr denn nicht, wohin das alles führt? Merkt Ihr nicht, was mit Euch und Uns passiert?
Rotersand sind zurück und hauen einen Kandidaten zum Titel „Album des Jahres“ raus. Klar positioniert sich die Band kritisch zu vielen Themen des Alltages und prangert diverse Missstände an. Musikalisch auf ist das Ganze auf hohem Niveau angesiedelt.