Schwarzblut – Das Mausoleum

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Deutsche Lyrik und dunkle Tanzmusik… Nach der letztjährigen Debüt-EP „Sehlenwolf“ folgt nun das erste volle Album der Holländer mit deutschem Namen und Gesang. „Das Mausoleum“, so lautet der Name des Machtwerks. Wie schon bei der Vorgänger-EP reimt sich die Band durch deutschsprachige Poesie mit viel Pathos und harter Elektronik – ein Mix, der zwar mutig ist, dennoch nicht überall auf Applaus stoßen wird.

Der Opener „Sterbelied“ ist für die oben beschriebene musikalische Mischung das beste Beispiel: harte Percussion, ordentliche Synths und verzerrte Elektronik treffen auf pathetischen Frauen- und männlichen Reibeisengesang. Dazu gibt es den einen oder anderen literarischen Genuss obendrauf. Das Ganze klingt zwar ungewohnt – irgendwo zwischen QNTAL, Das Ich und Schallfaktor – aber keineswegs durchgängig schlecht. In etwa so entwickelt sich das Album weiter, mal harsch, wie bei „Gewitter“, Nähe des Geliebten“ und „Das Mandat“, mal Future-Pop-lastig („Die eine Klage“, Die Gunst des Augenblicks“) und oftmals verträumt melancholisch („Verzweiflung“, „Der gute Kamerad“, „Wehmut“). Dabei schwankt der Sound von Weltklasse bis teilweise auch Kreisklasse. Gute Momente gibt es bei den dynamischen und unbekümmerten Passagen, sehr seltsam und gezwungen wird es bei den pathetischen Stellen. Bemerkenswert ist das bereits angesprochene „Das Mandat“. Dieser Song wird aufgrund seiner Eingängigkeit und der militärischen Rhythmik wohl der Hit des Albums werden. Dies ist zudem wohl auch das Paradebeispiel eines Songs, den nur eine Band aus dem Ausland aufnehmen kann.

Wie beim Vorgänger bin ich hin und her gerissen: wunderbare Kompositionen geben sich mit leicht peinlichen Momenten die Klinke in die Hand. Dennoch überwiegt hier und jetzt insgesamt der positive Eindruck eines mutigen und spannenden Albums. Anspieltipps: „Das Mandat“ und „Das Gewitter“.

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