“Das Mausoleum” – so lautete der Titel des Debüts einer niederländischen Formation mit dem deutschen Namen Schwarzblut. 2010 überraschte die Band damals mit dem besonderen Hang zu deutscher Lyrik in Verbindung mit hartem, tanzbarem Electro. Und so ist es auch mit dem Nachfolger “Maschinenwesen”, der dieser Tage via Alfa Matrix erscheint.
Doch nicht nur elektronisch-hart geht es zu bei Schwarzblut: auch sehr orchestral muten einige Songs an. Dazu passt die thematische Ausrichtung des Albums. Denn dieses Mal wird der deutschen Poesie während der industriellen Revolution in den Texten Tribut gezollt. Das wiederum zeigt sich stimmig zum Titel “Maschinenwesen”. Einerseits ist das ein anderer Begriff für den Maschinenbau, andererseits auch eine Metapher für die Verschmelzung von Mensch und Maschine. Unter den dargebotenen Gedichten befinden sich etwa Werke von Gerrit Engelke und Ludwig Pfau. Musikalisch bewegt sich Schwarzblut zwischen orchestralem Neo-Klassik, sanfteren Electro-Klängen und Harsh Electro hin und her. “Ein Schatten”, “Heimfahrt” und “An den Todesengel” laden zum Tanzen ein und besitzen einen ordentlichen Härtegrad. Zudem wissen avantgardistische Klassik-Nummern wie “Nomen est Omen” oder “Der schwere Abend” durchaus zu gefallen.
Schwarzblut ist speziell, auch etwas verrückt und trotzdem sehr niveauvoll. Das Konzept mit der historischen Poesie und dunkler Tanzmusik geht auf. Nur könnte das auch sehr schnell wieder seinen Reiz verlieren. Deswegen liegt es jetzt an Schwarzblut, auch weiterhin Akzente zu setzen und bei kommenden Werken nicht zu reproduzieren. “Maschinenwesen” ist auf jeden Fall ein sehr interessantes Album, das auch durchaus empfehlenswert ist.